Anfang Dezember meldete sich im Facebook ein Mann, der im Schigebiet in der Nähe von Jahorina arbeitet. Er füttert seit einiger Zeit einer Hündin mit mehreren Welpen,
die sich neben der Straße befinden. Er befürchtet jedoch, dass die Hunde durch den immensen Schnee und der Kälte nicht überleben und bat uns um Hilfe.
Sejla konnte die Hündin, die sich im tief verschneiten Wald befand, finden und bergen. Die Welpen hat sie notdürftig bei einer kleinen Höhle in einem Baumstumpf
untergebracht, ein Welpen war bereits erfroren. Die restlichen 4 Welpen waren wohlauf, aber sehr hungrig, da die Mutterhündin selber extrem dünn war und nicht genug Milch hatte. Die Welpen schätzten
wir auf 5-6 Wochen alt.
Obwohl die Hundepension bei Mirso, wo wir den Großteil unserer Hunde untergebracht haben, voll ist, wurde ein provisorischer Platz gemacht, wo die Hunde geschützt und
von den anderen Hunden separiert. Neuankömmliche müssen von den anderen Hunden zu Beginn abgesondert werden, da sie nicht geimpft sind - was gerade für die kleinen Welpen gefährlich werden
kann.
Der Text ist sehr lang, aber es ist uns sehr wichtig, alles genau nachvollziehbar zu dokumentieren, da die betreffende Person uns bedroht und Lügen über uns verbreitet
hat. Der Fall liegt vor Gericht und gegen die Frau laufen mehrere Strafverfahren.
Die Videos können aus technischen Gründen auf der Homepage nicht gepostet werden, sind aber im Facebook und auf Instagram ersichtlich. Es sind schlimme Bilder, daher
überlegen, ob man sich das wirklich anschauen möche. Wir posten nicht gerne solche Fotos, finden aber, das gehört leider auch zur Tierschutzarbeit dazu.
ACHTUNG, SEHR VERSTÖRENDE INHALTE!
Am 23. Juni 2021 erhielt ein Team von Tierschutzaktivisten - Šejla Prolić, Allda Metaj, Zoran Jovanović und Šejla Kurpalo – einen Telefonanruf von Akif N.
aus Crna Rijeka (Nisica), der ein Grundstück an eine Frau namens Fata Duric verpachtet hatte.
Er sagte, die Situation ist alarmierend und es besteht dringender Handlungsbedarf, denn die Hunde von Fata Duric sind in einem Gebäude (mit einem
Blechdach) eingesperrt und ein Arbeiter kommt nur alle 5 bis 7 Tage, um den Hunden Futter (Trockenfutter) und Wasser zu geben. Dieser Zustand dauert nun mindestens ein Jahr, die Hunde haben das
Grundstück nie verlassen, das Gebäude hat weder Wasser noch elektrischen Strom.
Im ersten Video erklärt der Grundstücksbesitzer die Situation, das Team hat daraufhin das Schloss aufgebrochen, um mit Einverständnis des Besitzers hinein
zu gelangen und die Lage zu überprüfen.
Vorfall vom 23. Juni 2021
Das Team hat daraufhin gemeinsam mit dem Besitzer Akif N. die Polizei verständigt, diese ist umgehend auf das Grundstück gekommen und hat die
Kriminalpolizei informiert, die ihrerseits den Amtstierarzt gerufen hat. Es wurde sofort eine Untersuchung durchgeführt, die bis spät in die Nacht (3.30 Uhr) gedauert hat.
Das Gebäude wurde in einem furchtbaren Zustand vorgefunden – Worte und Beweise können diesen extremen Zustand kaum beschreiben:
Die Zwinger waren voller Kot, der Gestank war unbeschreiblich (die Anwesenden mussten erbrechen), verfaulte Haare, verschimmeltes Futter und literweise
Urin (was die armen Hunde wahrscheinlich auch zum Teil getrunken haben, um nicht zu verdursten und die enorme Hitze im Gebäude zu überleben).
4 tote Hunde wurden in einem schwarzen Fass gefunden (Video 1 und 2). Der Amtstierarzt bestätigte, dass die Hunde an der Hitze gestorben sind, sie wurden
„lebendig gekocht“. Auf dem ganzen Grundstück wurden Knochen von toten Hunden gefunden.
11 Hunde waren in einem sehr schlechten Zustand (Video 8 – Flöhe, Hautkrankheiten wie Demodikose, Wunden am ganzen Körper (ein Hund wurde vom Team wegen
der Wunden 7 Tage lang täglich behandelt). Die Hunde waren völlig desorientiert, hatten rote Augen und waren stark dehydriert. Einige von ihnen waren stark abgemagert und unterernährt.
Die Polizei hat einen Bericht darüber verfasst und das Team hat in der Polizeistation von Ilijas schriftliche Aussagen getätigt. Der Inspektor hat das
Team gefragt, ob es möglich ist, dass sich dieses weiterhin um die Hunde kümmern kann, bis eine Kontaktaufnahme mit der Person Fata Duric, die dafür verantwortlich ist, möglich ist und bis der Fall
an die Staatsanwaltschaft übergeben wird.
Vom 23. Juni bis zum 13. August 2021 hat das Team die Hunde täglich mit Futter und Wasser versorgt und ihre Wunden behandelt. Alle Hunde
wurden auch entfloht und entwurmt.
In der Zwischenzeit – der Polizei gelang es nicht, Kontakt mit der verantwortlichen Person Fata Duric aufzunehmen – wurde das Team von dieser Person
bedroht und es wurden sogar korrupte Angebote gemacht, damit das Team ihre Anzeige zurückzieht, was vom Team ignoriert wurde.
Dem Team wurde polizeilich verboten, die Hunde vom Grundstück zu holen.
Am 23. Juni 2021, als die Hunde entdeckt wurden, waren es 11 Hunde.
Am 7. Juli 2021 fand das Team einen weiteren toten Hund am Gelände, die Polizei wurde umgehend informiert. Alles wurde protokolliert und
auch der Amtstierarzt wurde verständigt. Einige Tage später ist ein weiterer Hund verschwunden, erneut wurde die Polizei informiert. Der verschwundene Hund wurde angeblich von Fata Duric zum Tierarzt
gebracht und ist angeblich dort verstorben.
Dem Team war es seit dem 23. Juni 2021 nicht erlaubt, die Hunde vom Grundstück zu entfernen.
Am 13. August 2021 wurden die Hunde schließlich vom Gericht beschlagnahmt und in den öffentlichen Shelter namens „Hachiko shelter“ in
Quarantäne gebracht.
Am 18. August 2021 hat die Person Fata Duric die Polizei in Ilijas angerufen, dass ihre Hunde gestohlen wurden, woraufhin diese ihr
mitteilen, dass die Hunde bereits am 13. August 2021 beschlagnahmt wurden. Das ist auch ein Beweis, der ersichtlich macht, wie selten die Person nach den Hunden gesehen hat.
Uns ist es wichtig zu betonen, dass es dem Team nicht erlaubt war, die Hunde vom Grundstück zu entfernen, bis die Ermittlungen abgeschlossen waren. Der
Person Fata Duric war es ebenfalls verboten, die Hunde vom Grundstück zu holen oder anderswo unterzubringen. Das Team hat sich neben all seinen Verpflichtungen und Hunden sehr viel Mühe gegeben,
nicht aufgegeben und war hartnäckig.
Dem Team ist es auch gelungen, Kontakt herzustellen mit den Administratoren einer Facebookgruppe aus England, die für die Versorgung dieser Hunde
regelmäßig Geld an Fata Duric gespendet haben (es war nicht erlaubt, die Spender zu informieren, solange die Ermittlungen nicht abgeschlossen waren).
Die Gruppenmitglieder waren geschockt über die Vorkommnisse, sie hatten die Versorgung der Hunde sehr lange mit ihren Spenden finanziert. Die
Administratoren halfen mit bei der Identifizierung der Hunde durch die Bilder und Videos, die ihnen gezeigt wurden. Von den 22 Hunden, die durch ihre Spenden unterstützt wurden, haben nur 9
überlebt.
Am 18. August 2021 hat Fata Duric den Administratoren mitgeteilt, dass die Hunde gestohlen wurden und sie diese zurückbringen würde. Die Administratoren
haben daraufhin das Sammeln von Spenden umgehend eingestellt.
Seit dem 30. August 2021 gehören die 9 Hunde offiziell der Organisation S.A.R.O. und wurden in eine registrierte Hundepension
untergebracht, wo sie gut versorgt werden.
Wir möchten uns vom ganzen Herzen bei der Polizeiinspektion Ilijas bedanken, sowie den Kriminalinspektoren, dem Amtstierarzt und der Staatsanwaltschaft
für die Geduld und die Kooperation. Alles wurde nun dem Gericht übergeben und wir hoffen, dass die Sache so bald wie möglich abgeschlossen wird. Gegen Fata Duric wurden 3 Strafanzeigen
erstattet.
Für die Unterbringung der Hunde im Quarantäneshelter hat S.A.R.O. eine Rechnung über 980 KM (490 Euro) erhalten sowie eine weitere Rechnung über 540 KM
(270 Euro) für den Gesundheitscheck, den Tollwutimpfungen und die Erstellung von Heimtierpässen.
Am Schluss möchten auch den armen Hunden Tribut zollen, die diese schlimmen Ereignisse und unfassbaren Tierquälereien nicht überlebt haben. Wir sind sehr
traurig, dass wir diesen Horrorshelter nicht früher gefunden haben – der Himmel hat 13 Hundeseelen mehr, die nun glücklich sind und keine Schmerzen und Leiden mehr erdulden müssen – RUN FREE!
Anfang Mai fand Sejla, als sie beruflich unterwegs war, den Welpen Snoopy ganz alleine auf der Straße herumirrend und nahm ihn natürlich umgehend mit.
Im Juli, als Sejla sich mit Freunden in einem Restaurant getroffen hat, kam die kleine Piska, die ganz alleine war und hungrig um Futter bettelte - natürlich nahm
Sejla auch sie gleich mit.
Leider waren beide Welpen schon mit dem Parvovirose-Virus infiziert und verstarben beide trotz intensiver medinischer Behandlung. Auch das ist traurige Realität - in
Bosnien sind Krankheiten wie Parvovirose und Staupe weit verbreitet, da kaum jemand seinen Hund dagegen impfen lässt.
Die 3 Hunde Lara, Luxy und Smoki wurden im Frühling 2021 kastriert. Smoki konnte mittlerweile gut vermittelt werden, Lara & Luxy sind nach wie vor in unserer Obhut
in der Pension.
Auf Bitten einer örtlichen Tierschützerin in Sarajevo, die sich um die Hunde kümmert, die in einer der Tötungsstationen in Sarajevo untergebracht sind, haben wir 3
Hunde aufgenommen, dessen Tötungstermin unmittelbar bevorstand.
Die beiden Welpen Toby & Polly waren dann auch an Parvovirose erkrankt - leider ist die Tötungssation komplett verseucht mit allen möglichen Viren. Die beiden
Welpen haben zum Glück dank einer intensiven medizinischen Betreuung überlebt. Wir haben dann auch noch den erwachsenen Rüden Smoki gerettet, uns aber dann schweren Herzens entschlossen, keine
weiteren Hunde mehr von dort aufzunehmen, da es auf Dauer nicht finanzierbar wäre.
Alle 3 Hunde konnten dank einer befreundeten Organisation gut vermittelt werden.
Der öffentliche Shelter Gladno Polje in Sarajevo, der von 3 Frauen ehrenamtlich betrieben wird, benötigt immer Hilfe. Sejla & Zoran arbeiten immer wieder mal am
Wochenende mit, wenn die Zeit reicht.
Die beiden helfen bei der Reinigung der Zwinger und Außenanlagen, beim Füttern der über 120 Hunde im Shelter oder bringen verletzte Hunde, die medizinische Hilfe
brauchen oder auch Hunde, die kastriert werden müssen, in die Tierklinik. Auch Spaziergänge, um die Hunde an Leine und Halsband zu gewöhnen, sind sehr wichtig.
Je nachdem wieviel Spenden wir bekommen, kaufen wir auch mal Futter oder finanzieren Kastrationen und medizinische Behandlungen.
Im Mai 2021 haben wir auch einen kleinen Welpen aufgenommen, der vor dem Shelter ausgesetzt wurde. Maya hätte bei den vielen großen Hunden keine Chance gehabt und war
auch noch schwer krank - sie wurde von Sejla zuhause aufgenommen, gesund gepflegt und konnte über eine befreundete Organisation im Juni gut vermittelt werden.
Die beiden Katzen Papica & Japanac, die an FIP erkrankt sind, mussten leider nach 2 Wochen stationären Aufenthalt in der
Tierklinik Ende Jänner eingeschläfert werden. Die Prognose ist sehr schlecht, wenn die Krankheit ausbricht, wir haben trotzdem mit den beiden gekämpft. Die Behandlung in der Tierklinik hat
426 Euro gekostet.
Aktuell befinden sich bei den Eltern von Sejla nun 17 Katzen - von diesen sind 11 Jungkatzen, die im Mai 2020 geboren wurden und nun unbedingt kastriert werden
müssen.
Auch befinden die 5 Katzen, die im Bürogelände von der Firma, in der Sejla arbeitet, müssen kastriert werden. Der Tierarzt in Sarajevo, mit dem wir zusammenarbeiten,
macht uns einen sehr günstigen Preis mit 25 Euro pro Katze, gesam also 400 Euro, um alle 16 Katzen zu kastrieren.
Gesamt haben wir also im Jänner 2021 zusätzliche Kosten von 826 Euro - wer hilft uns mit einer Spende? Jeder Euro zählt :-)
Spenden bitte an S.A.R.O. - IBAN: AT85 2050 3033 0113 1714 oder per Paypal an nicola.mair@saro-austria.at
Das neue Jahr hat kaum begonnen und wir haben bereits hohe Tierarztkosten.
Bei den Eltern von Sejla leben aktuell 19 Katzen, 2 von ihnen - Papica und Japanac - sind vor einigen Tagen schwer an FIP erkrankt, obwohl die beiden im Mai 2020 als
Kitten geimpft wurden. Laut Auskunft von 2 Tierärzten kann das in ganz seltenen Fällen passieren.
Die beiden befinden sich seit geraumer Zeit in der Tierklinik und kämpfen, leider sind die Behandlungskosten mit 300 bis 400 Euro sehr hoch und wir hoffen auf eure
Unterstützung durch Spenden - jeder Euro zählt!
Spenden bitte an S.A.R.O., IBAN AT85 2050 3033 0113 1714 oder per Paypal an nicola.mair@saro-austria.at
Vielen Dank für die Unterstützung der beiden jungen Kätzchen!
Jänner 2021