Allgemein betrachtet sind Streuner - Hunde und Katzen - solche, die herrenlos auf der Straße bzw. in der freien Natur leben. Sie ernähren sich von Zivilisationsmüll, weswegen sie vor allen in kleineren und größeren Städten zu finden sind.
Die Anzahl der Straßentiere bleibt trotz hoher Sterberate (Krankheiten, Tod durch Verkehrsunfälle oder anderes) und dem Töten oder Einfangen und Wegsperren der Tiere konstant und vermehrt sich sogar wegen dieser Maßnahmen. Die Population richtet sich zwar nach den äußeren Lebensbedingungen (Lebensraum und Futterangebot), jedoch vermehren sich die Verbliebenen nach gewaltsamer Dezimierung umso erfolgreicher, da das Defizit sofort durch eine höhere Geburtenrate und Zuwanderung von neuen Tieren ausgeglichen wird.
Das Hauptproblem sind das Aussetzen von Welpen und erwachsenen Tieren, die allesamt unkastriert sind und sich so ungehindert vermehren können. Verschärft wird das Problem noch dadurch, dass viele Leute von außerhalb in die Stadt fahren, um hier Welpen beim nächsten Müllcontainer zu entsorgen. Ein weiterer Faktor ist, wenn die Tiere teilweise so erbarmunglos gejagt werden, werden automatisch mehr Welpen produziert, einfach, weil der Überlebensinstinkt der Tiere zur Arterhaltung einsetzt.
Aus den bestehenden Populationen werden Tiere eingefangen, kastriert und nach ein paar Tagen Genesung in menschlicher Obhut wieder in ihrem Revier freigelassen. Die kastrieren Hunde werden auch entwurmt und geimpft sowie mit einer Ohrmarke versehen, die sie als kastrierte Tiere kennzeichnen.
Die kastrierten Tiere besetzen weiterhin ihr Revier, sodass keine neuen zuwandern können, da die bereits vorhandenen ihr Revier verteidigen. Da sie aber kastriert sind, bleibt die Anzahl konstant und verringert sich sogar im Lauf der Jahre, was aber längerfristig gesehen werden muss und sich nicht von heute auf morgen ändern kann.
Kastrationen sind das Hauptziel von S.A.R.O. Einerseits führten wir mehrmals im Jahr Kastrationswochen durch, in der 20 bis 30 Tiere pro Woche eingefangen und kastriert werden.
Andererseits lassen wir laufend einzelne Tiere auf Anfragen von örtlichen Tierschützern oder auch Privatpersonen kastrieren, da durch die hohe Arbeitslosigkeit die Kosten für eine Kastration, die oftmals einen halben Monatslohn betragen, für viele nicht leistbar sind.
Wir wollen dadurch auch die Verringerung von Straßentieren erreichen, denn wenn die Hunde, die zwar ein Zuhause haben, aber unkastriert sind, keinen unerwünschten Nachwuchs mehr produzieren, auch hier die Anzahl der ausgesetzten Welpen vermindert wird.
Wir sind uns bewußt, dass wir unmöglich alle Straßentiere kastrieren und auch nicht die Welt verändern können - aber jedes kastrierte Tier bedeutet weniger Tierleid!
Seit dem Jahr 2013 ist die englische Organisation "Dogs Trust" in Sarajevo tätig. Diese führt das ganze Jahr fast durchgehend Kastrationsaktionen bei verschiedenen Tierärzten und Tierkliniken in Sarajevo durch. Die Hunde werden kastriert, gechippt und gegen Tollwut geimpft, so werden sowohl Besitzer- als auch Straßenhunde behandelt, die Zahl der kastrierten Tiere beläuft sich auf etwa 5.000 jährlich. Seit 2017 ist "Dogs Trust" auch in anderen bosnischen Städten tätig.
Durch die Tätigkeit von "Dogs Trust" führen wir fallweise, wenn es durch genügend Spenden möglich ist, einzelne Projektwochen durch, wo es notwendig ist.